Montag, 25. Juni 2018

Freu dich des Lebens


"So lass nun, mein Gott, deine Augen offen sein und deine Ohren aufmerken auf das Gebet an dieser Stätte. Und nun mache dich auf, HERR, Gott, zu deiner Ruhe, du und die Lade deiner Macht. Lass deine Priester, HERR, Gott, mit Heil angetan werden und deine Heiligen sich freuen des Guten." (2. Chronik 6, 40-41; Luther 2017)

Ein schöner Vers. Der Sprecher dieses Verses hat vielleicht gebetet oder andere haben es für ihn getan. Er bittet Gott, seine Gebete zu erhören, bezogen auf diesen Ort oder diese Sache. 
Und dann befiehlt er Gott quasi, zu seiner Ruhe zu kommen und zur Lade seiner Macht. Das finde ich hochinteressant. Er betet, wie es Gott gefällt. Denn Gott ist nicht nur die Liebe in Person, sondern auch die Ruhe selbst. Wenn Gott Ruhe so wichtig ist, sollte sie das dann für uns nicht ebenfalls sein? Wir sind so oft von Sorgen umgeben, von Ängsten, Ärger und Wut. Sollten wir da nicht öfter zur Ruhe, in Gottes Ruhe kommen? Uns einfach mal ausruhen, einfach mal im Hier und Jetzt leben... Es könnte Menschen geben, die uns um diese Ruhe beneiden; wenn wir in uns bzw. in Gott ruhen. Manche von ihnen benehmen sich wie kleine Kinder. Sie zupfen ständig an einem herum und versuchen zu provozieren. Aber ein besonnener Mensch - jemand, der in Gott ruht, - lässt sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen. Er oder sie bleibt beständig und wie in einer Seifenblase, von außen geschützt, wenn die Stürme des Lebens kommen. Nicht einfach so. Sondern, weil er weiß, dass Gott für ihn kämpft, und er sogar schon gewonnen hat. 

Ruhe bedeutet nämlich auch Macht. Ruhige Menschen lassen sich etwas sagen, sie brausen nicht auf und wissen ständig alles besser. Sie können auch mal über etwas hinwegsehen. Sie lassen sich nicht provozieren. Sie lassen andere Menschen keine Macht über sie ausüben. Sie reagieren immer gleich; besonnen und freundlich. Der Vers erwähnt das Wort "Priester". Wer sind diese Priester? Ich glaube, es sind alle Menschen, die an Gott glauben. Sie sollen mit Heil angetan werden. Ich glaube, dass Menschen, die Ruhe haben, innerlich und äußerlich heilen können. Gott heilt sie, wenn sie sich in einer Ruhephase befinden. Sie haben Zeit zum Nachdenken. 

Heutzutage lassen sich viele Menschen hetzen und antreiben. Sie haben keine Zeit mehr, über etwas nachzusinnen. Sie sind Getriebene. Gott möchte aber, dass wir heil werden. Deshalb müssen wir zur Ruhe, d.h. in seine Ruhe kommen. Nur dann können wir innerlich frei werden. Von Sorgen, Ängsten, Ärger, den Lasten des Tages. 

Die Heiligen, so besagt der obige Vers, sollen sich außerdem des Guten freuen. Wenn ein Mensch das Gute betrachtet und darüber nachdenkt, wird er dankbar. Diese Dankbarkeit lenkt ihn von seinen Problemen und Sorgen ab. Er beginnt, sich zufriedener und glücklicher zu fühlen.

Dieses Glück und diese Zufriedenheit strahlt er dann auch aus. Und andere Menschen werden dadurch angesteckt oder sie fragen sich zumindest, was dieser Mensch anders macht.

Wir Christen wissen, dass Glück und Zufriedenheit nicht von äußeren Umständen abhängen, sondern allein von Gott kommen. Wenn wir ruhig werden, kann Gott zu uns sprechen und wir hören ihn dann auch. Das hilft uns, im Alltag klarzukommen, wenn die Pfeile Satans oder anderer Menschen auf uns zielen.

Ich bin lieber eine glückliche Zielscheibe als eine unglückliche. Und obendrein bekommt Gott dadurch die Ehre :-).


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