Donnerstag, 23. Januar 2020

Deine Wut - deine Berufung


Ein jeder bleibe in der Berufung, in der er berufen wurde. 
(1. Korinther 7,20; Luther 2017)

Hast du dir schon einmal überlegt, welchen Sinn dein Leben in dieser Welt hat? Jeder Mensch isst und trinkt und schläft jeden Tag.
Um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen, benötigt man eine Arbeit.
Menschen studieren eine bestimmte Fachrichtung oder sie erlernen einen Beruf. Mit diesem verdienen sie ihren Unterhalt.

Das ist der Beruf eines Menschen. Aber dann gibt es noch die Berufung


Bei wikipedia steht: "Unter Berufung im religiös-spirituellen Sinn wird das Vernehmen/Verspüren einer inneren Stimme verstanden, die einen zu einer bestimmten Lebensaufgabe drängt."


Für mich bedeutet das: Berufung bezieht sich auf den Glauben. Unter der Stimme, die hier erwähnt wird, verstehe ich die Stimme Gottes, die mir die Berufung zuspricht. Sie drängt mich zu einer Lebensaufgabe.

Nun gibt es ja viele Aufgaben im Leben, die man erledigen kann oder auch muss.

Aber unter Berufung verstehe ich nicht die Aufgaben des täglichen Lebens oder den Job, mit dem man Geld verdient. 

Berufung ist mehr. Berufung ist das, was nur du tun kannst. Mit deinen Gaben, deinem Charakter, deiner Art, mit Menschen umzugehen, deiner Hilfe, deinem Frieden und deiner Freude, die du ausstrahlst, weil du sie zuvor von Gott erhalten hast.

Manchmal zeigt dir auch deine Wut, was deine Berufung ist. Manche Menschen haben einen stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Es macht sie wütend, wenn andere Menschen ungerecht behandelt werden oder es ihnen schlecht geht. Andere können Menschen nicht weinen sehen und tun alles, um ihnen emotional oder ganz praktisch zu helfen.

Wieder andere bringen sich mit Musik oder in der Politik ein. Andere in Wirtschaft oder Kultur.

Was auch immer die Berufung eines Menschen sein mag. Er muss sie leben, sonst fühlt er sich nicht wohl oder am falschen Platz. 

Die Stimme Gottes drängt den Menschen zu seiner Lebensaufgabe, wie es in oben genannter Definition steht.

"Drängen" in diesem Sinne bedeutet nicht: zwingen, sondern vielleicht: leicht anstupsen oder immer wieder daran erinnern.
Man wird das Gefühl nicht los, dass man etwas tun muss, das einem schon immer wichtig war, sonst ist man nicht glücklich.

Eine Berufung kommt aus tiefstem Herzen. Sie ist ein Herzenswunsch, eine Sehnsucht, die Gott dort hineingelegt hat.

Etwas, das Gott zum Blühen bringt, wenn der Mensch dazu bereit ist und von Gott dafür vorbereitet wurde.