Samstag, 18. April 2020

Sieg oder Niederlage - Josua & Kaleb


Habe ich dir nicht geboten: Sei getrost und unverzagt? Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der HERR, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst. 


Josua 1, 9 (Luther 2017)

Josua hatte eine riesengroße Aufgabe vor sich. Als Moses Nachfolger sollte er das Volk Israel ins gelobte Land, das heißt in das von Gott versprochene Land führen.

Damals wurden 12 Kundschafter ausgesandt, heute würden wir sie vielleicht als Spione bezeichnen. Sie hatten die Aufgabe, das Land auszukundschaften, zu erforschen. Denn noch lebten ihre Feinde darin.

Zwei der zwölf Kundschafter, nämlich Josua und Kaleb, berichteten, dass sie in dem versprochenen Land riesengroße Früchte sahen. Milch und Honig flossen. Alles war reichlich vorhanden.

Prächtiges Obst und Gemüse. Öl. Wunderschöne Landschaften. Klares Wasser. Grüne Wiesen und Wälder.

Es gab nur ein Problem. Und dieses Problem hoben die restlichen 10 Kundschafter hervor.
In dem versprochenen Land lebten Riesen. Große menschliche Wesen.

Nun hätte man ja nach Verarbeitung der Situation sagen können: Leute, das Land Kanaan fließt über von Milch und Honig. Große, prächtige Früchte wachsen dort. Es gibt Wiesen, Wälder. Klares Wasser. Und es gibt nur ein kleines Problem: die Riesen. Aber für Gott sollte das gar kein Problem darstellen.

Der hat uns schon so oft in der Vergangenheit geholfen. Ja, Gott hat unseren Vätern geholfen. Unzählige Male.
Er wird uns auch diesmal helfen.

Aber nein, sie sind so menschlich. Was machen die 10 Kundschafter? Sie sagen dem Volk Israel. In diesem Land gibt es Riesen. Übermenschlich große Wesen. Die werden wir nie schlagen.
Sie sind einfach zu übermächtig.

Dabei hatte Gott zu Josua gesagt: Ich will das Land Kanaan in eure Hand geben.

In Josua 1, 13 bis 15 (Luther 2017) lesen wir:

"Denkt an das Wort, das euch Mose, der Knecht des HERRN, geboten hat: Der HERR, euer Gott, bringt euch zur Ruhe und gibt euch dieses Land. Eure Frauen und Kinder und euer Vieh lasst im Land bleiben, das euch Mose gegeben hat, östlich des Jordans. Ihr aber sollt, so viele von euch streitbare Männer sind, vor euren Brüdern gerüstet hinüberziehen und ihnen helfen, bis der HERR eure Brüder auch zur Ruhe bringt wie euch, dass auch sie einnehmen das Land, das ihnen der HERR, euer Gott, gibt. Dann sollt ihr zurückkehren in euer Land, das euch Mose, der Knecht des HERRN, zum Besitz gegeben hat östlich des Jordans, gegen den Aufgang der Sonne."

Gott hatte demzufolge seinem Volk Israel dieses Land versprochen.

Die Kundschafter hatten aus dem Land Kanaan auf zwei Holzstäben eine riesige Traube mitgebracht.
Die sollte zeigen, welch ein Überfluss in diesem Land herrschte.

Vertrauen wird also belohnt. Niemand kann sagen, er hätte nicht von dieser fetten Traube essen wollen. Ich hätte sofort zugegriffen.

Einerseits wird Vertrauen belohnt. Andererseits wird leider, wie uns diese Geschichte zeigt, Misstrauen auch manchmal bestraft.

Die Israeliten glauben den 10 Kundschaftern, die beschlossen hatten, Gott nicht zu vertrauen.
Ausschließlich Josua und Kaleb, die Gott geglaubt und ihm vertraut hatten, gelangten ins gelobte Land.

Die Generation Israels, die Josua und Kaleb nicht geglaubt hatte, musste in der Wüste umherziehen, bis die Menschen alle starben.
Sie haben das versprochene Land Kanaan niemals gesehen.
Ich finde das sehr, sehr traurig.

Die Geschichte mit Josua geht noch weiter. Die Bibel beschreibt die Kämpfe, die Josua hatte, um ins gelobte Land Kanaan zu kommen. Aber Gott war mit ihm. Immer. Er half ihm und ließ ihn immer wieder gegen seine Feinde siegen.

Und daraus ergibt sich die Frage, die ich mir heute stelle:
Sieg oder Niederlage?
Vertrauen in Gott oder Misstrauen ihm gegenüber?
Meine Kontrolle oder Gottes Kontrolle?

Vertraue ich Gott, auch wenn die Situation nicht nach Besserung aussieht? Vertraue ich Gott trotz vieler Kämpfe auf dem Weg zum Ziel?
Vertraue ich Gott, wenn er mir etwas versprochen hat? Oder glaube ich dem Teufel, der mich täglich attackiert und mir die Frage an Eva aus dem Paradies zuflüstert: "Sollte Gott wirklich gesagt haben?"

Ich habe die Wahl. Ich kann mich entscheiden. Jeden Tag. Jede Minute. Was glaube ich? Wem vertraue ich?
Vertraue ich darauf, was meine Eltern oder Freunde sagen? Vertraue ich darauf, was die Medien sagen oder die Politik sagt?
Vertraue ich darauf, was die Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger sagen?
Vertraue ich mir selbst?

Oder vertraue ich Gott, der mein Leben in seiner Hand hält. Der wollte, dass ich geboren werde.
Der mich noch vor Erschaffung der Erde kannte und mein Leben, jeden meiner Tage, geplant hat.

Wem vertraue ich? Das ist hier die Frage... Wem vertraust du?


Montag, 13. April 2020

Versprechen - Verheißung


Und als er mit ihnen beim Mahl war, befahl er ihnen, Jerusalem nicht zu verlassen, sondern zu warten auf die Verheißung des Vaters, die ihr – so sprach er – von mir gehört habt...

Apostelgeschichte 1,4 (Luther 2017)

Ich habe vor Jahren eine Postkarte bekommen mit dem Spruch:

Versprechen: Gott hält sie alle, auch wenn es manchmal etwas länger dauert.

Diese Karte habe ich mir an die Pinnwand geheftet und immer wieder darauf geschaut, wenn ich wieder versucht war, an Gottes Versprechen für mein Leben zu zweifeln.

Geht dir das auch manchmal so? Gerade jetzt in dieser Krise?
Hat Gott dir etwas versprochen, auf das du schon Jahre wartest?
Und immer, wenn du denkst, jetzt bekomme ich es und dich wie wild darauf freust, sieht es für einen Moment so aus, als ob du es doch nicht bekämst? 

Ich kann dieses Gefühl sehr gut nachvollziehen.

In obigem Vers sitzt Jesus mit seinen Jüngern wie so oft beim Essen. Sie unterhalten sich.
Jesus sagt ihnen, sie sollen auf die Verheißung, auf das Versprechen des Vaters warten und ihre Stadt Jerusalem nicht verlassen.

Jesus erwartet von den Jüngern, dass sie ihm vertrauen.
Er sagt zu ihnen: Wartet auf die Verheißung des Vaters.

Mir kommt der Gedanke, dass Jesus mit den Jüngern gemeinsam auf die Verheißung des Vaters wartet.
Erleichtert uns das, wenn vielleicht auch wir Jesus bitten, mit uns auf das Versprechen des Vaters zu warten?

Vielleicht ist es dann leichter für uns. - Wenn Jesus mit uns wartet.
Wenn er sich mit uns auf Augenhöhe befindet.

Wenn wir wissen, dass auch er weiß, wie es ist, zu warten. Warten zu müssen.

Gott hält alle seine Verspechen, seine Verheißungen.

Egal, ob du einen Urlaub geplant hast, deine Freunde wiedersehen möchtest, in ein Restaurant gehen, eine Hochzeit oder einen Geburtstag feiern möchtest, ob du endlich wieder deine Kirche oder Gemeinde oder Eltern besuchen und deinen Aufgaben im Büro nachgehen möchtest, Gott sagt dir: Ich warte mit dir. Und: Ich erfülle meine Versprechen. Ich habe dich noch nie im Stich gelassen und ich werde auch in Zukunft bei dir sein.
Es wird nicht mehr lange dauern. Take heart. Sei mutig und stark.
Auch diese Krise wird vorübergehen.

Ich bin mit dir, sagt Gott zu dir. Ich halte meine Versprechen und Verheißungen.
Ich lasse dich nicht los. Mein Timing steht. Es stand vor Anbeginn der Welt. Du erhältst das Verlorene doppelt zurück.

Vertraue mir in der Mitte. Im Sturm. Unter der Welle.
Am Karsamstag. Zwischen Karfreitag und Ostersonntag. 
Vertrau mir, auch, wenn du nicht weißt, wie es weitergehen soll und ob deine Hoffnungen und Wünsche rechtzeitig erfüllt werden.

Bleib dran und du wirst das Licht am Ende des Tunnels sehen.
Ich verspreche es dir, mein Kind. Denn ich bin allmächtig und habe die Welt in meiner Hand.