Freitag, 4. Mai 2018

Im Gefängnis


Apostelgeschichte 16, 16 ff. (Luther 2017)
"Es geschah aber, als wir zum Gebet gingen, da begegnete uns eine Magd, die hatte einen Wahrsagegeist und brachte ihren Herren viel Gewinn ein mit ihrem Wahrsagen. 
Die folgte Paulus und uns überall hin und schrie: Diese Menschen sind Knechte des höchsten Gottes, die euch den Weg des Heils verkündigen.
Das tat sie viele Tage lang. Paulus war darüber so aufgebracht, dass er sich umwandte und zu dem Geist sprach: Ich gebiete dir im Namen Jesu Christi, dass du von ihr ausfährst. Und er fuhr aus zu derselben Stunde.
Als aber ihre Herren sahen, dass damit ihre Hoffnung auf Gewinn ausgefahren war, ergriffen sie Paulus und Silas, schleppten sie auf den Markt vor die Oberen
und führten sie den Stadtrichtern vor und sprachen: Diese Menschen bringen unsre Stadt in Aufruhr; sie sind Juden
und verkünden Sitten, die wir weder annehmen noch einhalten dürfen, weil wir Römer sind.
Und das Volk wandte sich gegen sie; und die Stadtrichter ließen ihnen die Kleider herunterreißen und befahlen, sie mit Stöcken zu schlagen."

Dieser Absatz, der in Apostelgeschichte 16 beschrieben wird, ist schonungslos ehrlich. Hier wird berichtet, dass Paulus eine Magd von einem Wahrsagegeist befreit; einem Geist, der diese Frau jahrelang gequält hat. Nachdem der Wahrsagegeist mehrmals aussprach, dass Paulus und Silas Mitarbeiter oder sogar Knechte, d.h. Sklaven, des höchsten Gottes sind, ist Paulus genervt und er wird wütend. Ein allzu menschliches Gefühl. Paulus hat Recht. 

Interessanterweise sagt der Wahrsagegeist in der Tat die Wahrheit. Paulus und Silas sind Mitarbeiter des lebendigen Gottes. Aber dieser Wahrsagegeist wurde eben nicht von Gott ausgesandt, sondern von Satan. Paulus besitzt die Gabe der Geisterunterscheidung. Und er merkt sofort: Dieser Geist ist ein Dämon und nicht von Gott ausgesandt worden.

Der nächste Absatz ist noch viel aufschlussreicher. Als die Sklavenhändler dieser Frau, der Magd, - heute würden wir sie vielleicht als Mafia bezeichnen - sehen, dass der Dämon weg ist, werden sie zornig und lassen Paulus und Silas vor die Stadtrichter bringen. Warum? Klare Sache. Die Antwort lautet "Geld". Sie haben mit dieser Frau Geld gemacht. Vermutlich sogar richtig viel Geld. Sie haben diese Frau und sicherlich noch weitere Menschen komplett ausgenutzt. Diese Frau war nur ein Werkzeug. Sie hatte nichts zu sagen. Sie war ein Opfer ihrer Sklavenhändler.

Wie viele Menschen gibt es auf dieser Welt, die Gottes Namen lästerlich in den Mund nehmen? Sie scheren sich einen Dreck um Gott. Aber immer wieder taucht sein Name in ihren Reden auf. Sie tun nicht, was er ihnen sagt. Sie reden nur böse Worte über ihn und nutzen andere Menschen auf schamlose Weise aus.

Gott lässt sich das vielleicht scheinbar erst einmal gefallen. Aber nicht für immer. Er wird diese Menschen richten und sie zurechtweisen.

Außerdem behaupten diese Sklavenhändler doch allen Ernstes, Paulus und Silas würden Sitten verkünden, die sie nicht annehmen dürften, weil sie Römer seien. Diese Aussage entbehrt jeglicher Grundlage. Man kann sie sogar als Lüge bezeichnen. Paulus und Silas haben überhaupt keine neuen Regeln aufgestellt. Im Gegenteil, sie haben die Frau von den Regeln des Satans befreit.
Diesen Sklavenhändlern geht es nur ums Geld. Das ist jetzt weg. Deshalb wollen sie Paulus und Silas bestrafen, und das mit aller Härte.

Die Folge ist: Paulus und Silas wird die Kleidung heruntergerissen und sie werden mit Stöcken geschlagen. Was für eine Qual. Sie tun Gutes und werden dafür geschlagen und anschließend ins Gefängnis geworfen.

Aber selbst dort lässt Gott sie nicht allein. Er führt Paulus und Silas an einen Ort, an dem er sie für andere Menschen gebrauchen kann.

Fortsetzung folgt ...


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