Sonntag, 29. März 2020

Double for your Trouble


Und ich will euch die Jahre erstatten, deren Ertrag die Heuschrecken, Larven, Geschmeiß und Raupen gefressen haben, mein großes Heer, das ich unter euch schickte. 

(Joel 2,25; Luther 2017)


Ein sehr interessanter Vers, der mich mein Leben lang begleitet und ermutigt hat.
3 Punkte fallen mir hier ins Auge:

1) Heuschrecken, Larven und Geschmeiß
2) Jahwe schickt Heer
3) Jahre und Ertrag erstattet (double for your trouble)

Punkt 1):

Ich finde die Wortwahl interessant: Heuschrecken, Larven und Geschmeiß...
In der Bibel stehen Heuschrecken meist für Plagen. Z. B. musste Ägypten Gottes Plagen über sich ergehen lassen, weil der Pharao das jüdische Volk nicht ziehen lassen wollte und die Juden als Sklaven missbrauchte.

Heuschrecken, Larven und Geschmeiß gibt es auch in unserem heutigen Leben genug.
Ein schlechter Chef im Job, eine unüberwindbare Krankheit, der Verlust eines Kindes, das Fehlen eines Partners.
Dinge, die uns zermürben können, weil sie einfach nicht besser werden oder ganz verschwinden.
In solchen Situationen fragen wir uns vielleicht: Wo ist Gott? Wo ist er überhaupt hin? Interessiert es ihn, wie es mir geht? Wie es der Welt gerade geht?
Die Antwort auf diese Frage lautet "Ja". Gott weiß, Gott sieht. Und manchmal initiiert Gott auch Situationen, die uns nicht gefallen.

Manche Christen glauben, alles Schlechte kommt vom Teufel und alles Gute von Gott. Doch ich glaube, ganz so einfach und plakativ ist das Ganze leider nicht. Oft genug kommt im Alten Testament folgender Satz in der einen oder anderen Form vor: "Ich, der Herr, schicke das Glück und das Unglück."

Punkt 2):
Damit komme ich zu Punkt 2. In unserem heutigen Vers heißt es: "Heuschrecken, Larven, Geschmeiß und Raupen, ein großes Heer, das ich unter euch schickte."
Interessant, da steht, dass Gott persönlich dieses Heer an aggressiven, alles fressenden Insekten schickte.
Also nicht der Teufel, sondern Jahwe höchstpersönlich.
Warum ist das so? Manchmal möchte Gott mit solchen Situationen etwas bei uns Menschen erreichen.
Die Christen erzieht er im Vertrauen, im Gehorsam. Er lässt ihren Glauben wachsen. Nur deshalb, weil er diese Menschen liebt.

Wenn ein Vater sein Kind liebt, lässt er dem Kind Freiheiten, aber ein guter Vater lässt auch nicht alles durchgehen.

Den Menschen, die nicht oder noch nicht an ihn glauben, zeigt Gott vielleicht, dass sie doch nicht alles allein machen können. Dass sie eben nicht die Klügsten und Weisesten aller Kreaturen sind. Dass sie eben doch Gott brauchen, dass sie ihr Leben und ihre Zukunft nicht im Griff haben. Sie können zwar vieles erforschen, aber letzten Endes entscheidet Gott über ihr Leben. Über unser aller Leben.

Punkt 3): 
Das wiederum bringt mich zu Punkt 3).
Gott entscheidet. Und er hat entschieden, uns zu belohnen, wenn wir an ihm festhalten. "Double for your Trouble" hat Joyce Meyer es einmal genannt. Gott wird uns den Ertrag und die Jahre, die die Heuschrecken gefressen haben, erstatten. So war es auch bei Hiob. Er hatte alles verloren, Haus, Kinder, Gesundheit, Viehherden. Aber Gott hat ihm alles doppelt zurückgegeben. 
Gott lässt sich nicht lumpen. Manchmal testet er unseren Glauben. Er prüft, ob wir ihm wirklich vertrauen, auch wenn nicht alles nach unserem Willen läuft, auch wenn unsere Sicherheiten, auf die wir gebaut haben, einmal wegbrechen.

"Stay save" oder "bleib gesund", so lauten die Slogans in der Coronakrise.
Fakt ist aber, dass wir unser Leben und Sterben überhaupt nicht im Griff haben, sondern ausschließlich Gott. "Unsere Zeit steht in seinen Händen".

Vielleicht macht uns die Krise einmal mehr bewusst, dass wir ohne Gott gar nichts können. Noch nicht einmal, wie die Bibel sagt, unser Leben um eine Elle oder Minute zu verlängern.

In diesem Fall würde ich nicht sagen: "stay save", sondern wohl eher "stay tuned with God" - "bleibe mit Gott in Verbindung".



Mittwoch, 18. März 2020

Corona oder Königskrone?


Den Weisen ist ihr Reichtum eine Krone; aber die Narrheit der Toren bleibt Narrheit. (Sprüche 14,24; Luther 2017)

Alle Leute sind gerade im Corona-Virus-Wahn. Man muss zuhause arbeiten, darf seine Freunde nicht mehr sehen. Gottesdienste finden nicht mehr statt. Toilettenpapier und lebensnotwendige Sachen werden von Hamsterkäufern aus Supermärkten entfernt. Es ist das reinste Chaos. Fühlt sich ein bisschen an wie eine Kriegszeit. Viele Menschen müssen ihren langersehnten Urlaub absagen, weil sämtliche Flughäfen dicht gemacht und die Länder ihre Grenzen geschlossen haben. Restaurants müssen geschlossen bleiben usw. und so fort.
Und dennoch ist es eine Frage der Sichtweise.
Als Christen haben wir eine Wahl. Entweder wir lassen uns von der Panik mitreißen und überschwemmen oder wir steuern dagegen und fangen an, Menschen, die in Angst leben, zu ermutigen.
"Corona" ist das spanische Wort für "Krone". Kronen tragen normalerweise Könige und Kaiser. In der Bibel kommt das Wort "Krone" sehr häufig vor. Mal bekommt ein König eine Krone aufgesetzt. Mal wird diese ihm wieder genommen.
Am interessantesten finde ich diesen Vers in Sprüche:
Den Weisen ist ihr Reichtum eine Krone; aber die Narrheit der Toren bleibt Narrheit. (Sprüche 14,24; Luther 2017)

Die Weisheit wird hier mit einer Krone verglichen. Wer sie hat, hat's gut. Wer seine Sichtweise verändert, Gott vertraut und Menschen ermutigt, anstatt Panik zu machen, lebt friedlicher. Wer Gott vertraut, hat nicht auf Sand gebaut, lautet ein Sprichwort. Natürlich sollten wir nicht übermütig werden und Vorsichtsmaßnahmen treffen. Aber das bedeutet nicht, dass unser Herz gefangen sein muss. Wir sind innerlich frei. Wir können Frieden haben, wir können uns für den Frieden entscheiden, weil wir Gott im Herzen haben. Er bestimmt, wie lange wir leben und was uns zustößt oder eben nicht.
Wir können unser Leben nicht mal um eine Minute verlängern. Warum machen wir uns also Sorgen?
Die Sorgen bewirken nur, dass wir verpassen, etwas zu genießen, das gerade geschieht. Sie lenken unsere Gedanken auf die Zukunft und lassen uns nicht mehr in der Gegenwart leben. 
Ich meine nicht, dass man gemeinhin "positiv" denkt, wie viele sagen. So nach dem Motto: Wird schon wieder werden.
Das sich auf Gott ausrichten und ihm vertrauen erfolgt aktiv, nicht passiv. Ich vertraue Gott, dass er alles zum Guten wenden wird. Vertrauen ist nicht unbedingt, zu glauben, alles wird gut, sondern alles ist gut, egal, wie es ausgeht. Weil Gott dahinter steht. Weil Gott alles im Griff hat. Weil er die Welt in der Hand hält und uns nichts, aber auch gar nichts geschieht, ohne dass er es bereits gewusst hat.
In schrecklichen Situationen erfolgt oftmals ein Umdenken der Menschen. Sie setzen ihre Prioritäten in einer anderen Reihenfolge. Auf einmal ist vielleicht der Konsum nicht mehr so wichtig. Vielleicht besinnt sich der eine oder andere sogar auf Gott, auf das Gebet, auf das Lesen in der Bibel. Ob nun Christ oder nicht, auf Gott kommt es im Leben am allermeisten an. Auf die Beziehung zu ihm. Darauf, wo wir landen, wenn wir einmal sterben. Und das müssen wir alle mal, früher oder später. Gegen den irdischen Tod gibt es kein Medikament. Gegen den ewigen Tod aber schon. Diese Medizin heißt Jesus. Wenn ich Jesus akzeptiere, werde ich nach meinem Ableben auf der Erde bei Gott, dem Vater, im Himmel sein. Wenn ich aber nur nach Konsum und Glück auf Erden strebe, habe ich schlechte Karten. Ohne Jesus, wird mein ewiges Leben in der Hölle stattfinden. Dort, wo Heulen und Zähneklappern sein wird. Die Frage stellt sich: Bin ich weise? Bekomme ich die Krone des Lebens bei Gott? Oder bin ich ein Narr? Ein unweiser, dummer Mensch, der sich nichts sagen lässt? Denn Narren werden immer Narren bleiben.